Camp Kwando (3.10.2012)
Heute eine Morning Game Drive gemacht von 8.00
– 12.00 Uhr, leider keine Raubkatzen dafür ein paar Waterbucks, ein Hippo an
Land und eine Säbelantilope. Dazu jede Menge Elefanten. Bei einer Rangerstation
mitten im Park haben wir kurz Pause gemacht um die Beine auszustrecken und
etwas zu trinken.
Mittags war relaxen angesagt.
Camp Kwando – Chobe River Lodge (4.10.2012)
Wir haben uns zeitig auf den Weg gemacht zur
Chobe River Lodge. Kurz vor der botswanischen Grenze in Katima Mulilo noch
Getränke eingekauft. An der Grenze zu Botswana gab es zig Formulare auszufüllen.
Erst bei den namibischen Behörden die Ausreiseformulare, ein Stück weiter
mussten wir unseren Wagen ins „Gästebuch“ eintragen (Kennzeichen,
Chassisnummer, Motornummer, Farbe etc.). Dann ging es zur Einreise:
Einreiseformular, Wagen registrieren, nochmal alle Fahrzeugangaben am 3.
Schalter für die Straßensteuer. Man könnte meinen, die Afrikaner haben das
deutsche Beamtentum erfunden. Das war natürlich noch nicht alles: an der
Veterinärstation Zweibeiner mit den Schuhen durch ein Desinfektionsbad, Kontrolle
der Kühlbox etc., mit dem Auto durch eine Desinfektionswanne.
Und dann fängt die Transitstrecke durch den
Chobe National Park an: d.h. wieder das Auto ins Gästebuch eintragen (erstmal
das richtige finden, denn es liegen dort 4 Stück, Touristen, Einheimisch und
das dann für in beide Richtungen).
Man braucht wohl nicht erwähnen, das man sich
am Ende der Transitstrecke WIEDER eintragen muss.
Wir trafen gerade rechtzeitig in der Chobe
River Lodge ein für eine schnelle Einweisung. Um 14.45 Uhr ging es schon los zu
einer 3 stündigen Game Drive. Wir waren mit 9 Leuten im Wagen + Guide. Neben
dem Guide saß eine ziemlich aufgebrezelte (wie wir dachten Ami-) Schickse. Ganz
hinten zwei Deutsche und hinter und neben uns Italiener. Wir haben ja nun
wirklich nichts gegen Italiener. Ganz im Gegenteil, brachten sie uns doch die
leckersten Gerichte auf deutsche Speisenkarten. ABER: die beiden ital. Mammas
schnatterten wie die Wachgänse von Rom und hörten einfach nicht mehr auf. Unser
Guide hatte keine Chance den Redefluss zu unterbrechen. Selbst ein energisches
„Sssshhhhht!“ half nur kurzfristig. Es ging sogar soweit das sie den Guide
ständig unterbrachen, wenn er versuchte etwas zu erläutern. Die vermeintliche
Ami Schickse entpuppte sich als sehr nette, erfahrene, wenn auch etwas
überdrehte Südafrikanerin mit der wir schnell ins Gespräch kamen über Parks und
Tiere im südl. Afrika. Sie konnte fantastisch mit den Augen rollen, wenn die
Gänse wieder anfingen zu schnattern. Der Guide konzentrierte sich mit seinen
Erklärungen nur noch auf uns drei, die Italiener gaben sich ja nicht mal Mühe
ihm zu zu hören, bzw. zu verstehen.
Neben ein paar Löwen gab es Hunderte
Elefanten, Hippos, versch. Antilopenarten.
Der absolute Höhepunkt, bzw. Tiefpunkt war
dann als einer der Italiener ganz in der Nähe von mehreren Löwen aus dem Auto
klettern wollte um seinen Hut aufzusammeln, der ihm vom Kopf geweht war. Die
lauten Schreie von uns drangen dann doch durch!
Unser Guide war einer der unbedingt soviel
zeigen wollte wie es gab, ständiger Funkkontakt zu seinen Kollegen und auf
einmal hieß es „ab die Post!“. Uns so kamen wir noch in den Genuss eines
Leoparden im Baum bei Sonnenuntergang!
Zum duschen war leider keine Zeit mehr aber
staubig und schmutzig schmeckt das Essen auch gut.
Die Lodge ist recht groß, sehr viele Gruppen
kommen dort unter. Abendessen gibt es als Buffet, sehr große Auswahl!
Ach ja, fast vergessen: unterwegs auf der Game
Drive sahen wir die Belgier die von ihrer Lodge aus auf Game Drive waren.
Chobe River Lodge (5.10.2012)
Um 5 Uhr aufgestanden, Morning Game Drive ab
5.45 Uhr. Unser Guide Lucky war sehr zuvorkommend, holte uns als erste zum
Landrover und fragte ob Marie vorne sitzen wollte wegen ihrer Gehbehinderung.
Die erste Reihe hinterm Fahrer ist aber viel praktischer. Leider hatten wir
wieder die Italiener mit an Bord. Davon ausgehend, das sie noch sehr müde sind,
hofften wir auf eine ruhige Fahrt (das bestätigte sich dann auch). Lucky
erkundigte sich ob es die erste oder zweite Fahrt für uns ist und meinte dann
das in der ersten Stunde die größte Chance auf Katzensichtungen wäre du er
deshalb nicht stoppt wegen Elefanten, Impalas etc. Daumen hoch!
Als erstes sahen wir eine Tüpfelhyäne und dann
noch sechs. Eine Gruppe Löwen bekamen wir auch zu sehen. Am Stretchingpoint gab
es dann Kaffee/Tee und es versammelten sich jede Menge Landrover mit Touristen
(wir vergessen manchmal das wir auch welche sind).
Zurück in der Lodge etwas Obst und Kaffee und
dann haben wir noch etwas Augenkosmetik betrieben (2 Stunden Power Nap).
Dann ging der Freizeitstress weiter: 14.45 Uhr
treffen zur Sundowner Bootstour. Marie konnte zum Glück regeln, das wir auf ein
relativ kleines Boot kamen (20 Personen), das andere war mit bis zu 100
Personen belegt (Horror!).
Wir hatten einen sehr kundigen „Kapitän“,
Guide Toni. Kurz nach dem Ablegen erklärte er, das er eben zur „floating
registration“ (schwimmende Registration) müsse, was wir erst für einen Scherz
hielten. Tja, wenn Afrikaner über etwas keine Scherze machen, dann sind es ihre
Formulare! Tatsächlich muss man sich um mit dem Boot in den National Park zu
dürfen, registrieren!
Toni gestaltete die Tour ganz toll, stoppte
und wendete, so das jeder was sehen und fotografieren konnte. Um Hippos machte
er einen großen Bogen, nicht so wie Bassi in der Nunda Lodge. Wir sahen die
vielen Elefanten jetzt mal vom Wasser aus und erlebten ein wahres Drama! Ein
junger Elefant konnte seine Familie nicht finden und rannte laut trötend am
Strand entlang!
Kurz vorm Ende der Tour konnten wir dann noch
erleben wie eine ganze Gruppe Elefanten den Fluss durchquerte. Das war schon
was ganz Besonderes!
A33 Richtung Nata (6.10.2012)
Kurz nach einem Desinfektionsbad bei einer
Veterinärstation (Vorbeugung Maul- und Klauenseuche) machte unser geflickte
Reifen schlapp. Dieses Mal auf einer viel befahrenen Straße, was uns gar nichts
nützte. Mindestens 16 Autos (PKW und LKW) fuhren an uns vorbei obwohl deutlich
sichtbar war, das wir eine Reifenpanne hatten. Mit Reifenwechsel haben wir ja
schon Erfahrung, klappte wieder ohne Probleme.
Nata Lodge (6.10.2012)
An der Lodge angekommen haben wir gleich unser
Problem mit dem Reifen geschildert und ein netter Mitarbeiter meinte, das hier
ein Guy wäre, der sich drauf versteht und zog mit dem Platten von dannen. Sie
konnten ihn provisorisch flicken, rieten uns aber morgen mit dem Reserverad
weiter bis nach Maun zu fahren, der andere wäre dann evtl. als Notreifen zu
verwenden. In Maun werden wir das Sedia Hotel anfahren, da wollten wir eh
unseren Wagen stehen lassen, wenn wir ins Delta fliegen. Wir werden die dort
dann bitten uns einen neuen Reifen zu besorgen bis Mittwochmorgen. Dürfte kein
Problem sein, da es dort etliche Reifenhändler und auch einen Nissan Dealer
gibt.
Ein neuer Reifen muss wirklich sein, da wir
von Maun aus zur letzten Unterkunft noch Mal ca. 600km fahren müssen.
Nata Lodge – Pom Pom Camp (7.10.2012)
Die Unterkunft in der Nata Lodge ist wirklich
toll aber der Service lässt stark zu wünschen übrig. Die Mitarbeiter waren
uninteressiert, nicht hilfsbereit und teilweise sogar unfreundlich. Es dauerte
ewig bis sie uns endlich mitteilen konnten, wann unser Flug von Maun aus ins
Delta geht. Den Anruf ins Sedia Riverside Hotel, um mitzuteilen wann wir dort
ankommen und den Transfer zum Flughafen zu regeln haben sie uns sogar berechnet.
Kreditkartenzahlung war auch nicht möglich, da es keine Verbindung gab. Also
bar, aber keine 1$ Scheine bitte, die würde die Bank nicht annehmen.
Wir waren froh als wir uns endlich auf den Weg
machen konnten.
Im Sedia Hotel angekommen tauchte der Manager
gleich auf und versprach uns mit dem reifen zu helfen. Den kaputten haben wir
dagelassen und er hat uns zum Flughafen gebracht. Die Mitarbeiter am Flughafen
waren sehr freundlich, alle begrüßten uns mit Handschlag uns stellten sich mit
Namen vor.
Mit einem kleinen Deltahüpfer ging es dann ins
Pom Pom Camp. Am Airstrip wurden wir schon von Rams, unserem Guide für die
nächsten Tage, erwartet.
Per Funk gab es eine kurze Nachricht ans Camp
das wir kommen und wir wurden vom Manager und drei afrikanischen Ladies die uns
ein Willkommenslied sangen empfangen. Dazu kalte, feuchte Tücher. Was will man
mehr?!
Mit einem kühlen Drink gab es eine kurze
Einweisung an der Bar durch Baloo, dem Manager, dann ab zu unserem Zelt. Da
zeigte sich dann, das es auch anders geht als in der Nata Lodge. Die Zelte
liegen ziemlich weit weg vom Hauptgebäude und wären für Marie zu weit gewesen.
Kurzerhand wurden wir in ein anderes Zelt umgebucht, was mit dem Wagen
erreichbar war und Rams hat uns immer abgeholt und zurückgebracht. Klasse
Service!
Unsere Unterkunft war einfach klasse, ein
großes Zelt mit Holzgerüst und Holzboden, vorne eine Art kleiner Salon mit
Schreibtisch und Sesseln. Im Hauptbereich zwei große Betten, dahinter der
Waschtisch. Toilette und Außendusche.
Schnell die Fotoausrüstung gepackt, denn um
15.30 Uhr wurden wir abgeholt zum High Tea, ab 16.00 Uhr dann eine zweistündige
Game Drive.
Es war eine sehr schöne ruhige Fahrt (ohne
schnatternde Italienerinnen) in einer ganz anderen Landschaft als wir bis jetzt
gesehen hatten. Zwar nicht richtig „nass“ aber doch wesentlich feuchter als
anderswo. Nach der Game Drive gab es einen Sundowner, danach ab 19.00 Uhr
gemeinsames Abendessen. Sehr gemischte Gesellschaft, mehrere Deutsche aber auch
ein australisches Flitterwochenpaar. Gesprächsstoff gibt es genug, o man schon
war, wo man noch hinfährt, was man gesehen und erlebt hat. Baloo und Tessa
(Manager) hatten natürlich auch jede Menge zu erzählen.
Wir haben uns dann noch was zu trinken
mitgenommen (all inclusive, Selbstbedienung) und noch auf unserem Deck die
Ruhe, Luft und Sternenhimmel genossen. Naja, ganz ruhig war es nicht, Grillen,
Frösche und ab und zu ein Hippogrunzen.
Pom Pom Camp (8.10.2012)
6.00 Uhr wecken mit Kaffee, 6.30 Uhr leichtes
Frühstück und von 7.00 – 10.00 Uhr eine Morning Game Drive. Wir waren alleine
unterwegs mit Rams, da die anderen eine Mokoro-Fahrt (Einbaum-Boot) machten.
Tolles Erlebnis mit zwei planschenden Elefanten im Wasser. Um 11.00 gab es
einen gemeinsamen Brunch und danach Siesta bis 15.30 Uhr. Da mich mein Darm
ziemlich plagte wurde ich von Baloo mit Immodium und Elektrolytepuler versorgt.
Nachmittags auf der Game Drive nicht soooo
viel gesehen aber alleine die Fahrt, Landschaft und die Gerüche sind einfach
toll. Beim Sundowner kam Rams dann mit einer fürchterlich schlechten Nachricht
zu uns: unser Flieger würde am nächsten Tag erst um 12.55 Uhr gehen. Es wäre
also morgens noch Zeit für eine Morning Game Drive!
Pom Pom Camp – Sedia Riverside Hotel
(9.10.2012)
Die Morning Game Drive war wirklich toll! Wir
waren wieder alleine mit Rams unterwegs und hat sich nochmal richtig ins Zeug
gelegt. Er wollte doch unbedingt einen Leoparden für uns finden! Ziemlich
schnell fand er ein paar frische Spuren und kurz darauf eine Schleifspur im
Sand. Kreuz und quer durchs Gras gefahren und dann endlich sichtete er eine
Leopardin, faul im Baum liegend!
Wir sind dann näher rangefahren und konnten
sie eine ganze Weile beobachten bis sie dann vom Baum sprang und im Gebüsch
verschwand. Das war wirklich fantastisch!
Rams hat sich natürlich auch gefreut, das es
noch geklappt hat. Nach dem Brunch hatten wir noch kurz Zeit die
Trinkgeldumschläge fürs Personal und Rams fertig zu machen und dann ging es
leider Richtung „Pom Pom International“. Ich hatte vorher schon überlegt ob man
Rams fragen kann, ob man ihn zum Abschied umarmen dürfte. Die Frage erübrigte
sich, weil er uns beide einmal ganz fest drückte.
Der Abschied fiel wirklich schwer, die
Atmosphäre dort war wirklich klasse. Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft stehen dort an erster
Stelle, nein falsch: die Sicherheit der Gäste steht noch weiter oben auf der
Liste! In jedem Zelt lag z.B. eine Trillerpfeife, zu nutzen wenn man von Tieren
bedroht wird und ein Signalhorn für medizinische Notfälle. Gäste die sich nicht
an die Regeln halten und sich und andere gefährden werden ohne Pardon aus dem
Camp verwiesen und zum Flieger gebracht!
Noch ein kleines Detail: bei Ankunft bekommt
jeder Gast eine Kunststoff Trinkflasche, auf die man seinen Namen schreibt. Die
kann man dann immer mit frischem Trinkwasser füllen und zur Game Drive
mitnehmen. Das spart enorm viel Plastikmüll ein und außerdem hat man ein
schönes Andenken.
Der Flug war wieder klasse, mit kurzem
Zwischenstopp in einem anderen Camp. Die steilen Kurven beim Landeanflug sind
allerdings gewöhnungsbedürftig!
Es dauerte am Flughafen zwar eine Weile bis
wir abgeholt wurden, dafür konnten wir einen kurzen Stopp an der Apotheke
machen (Immodium holen) und beim Sparmarkt ein paar Dosen Energydrink für die
morgige Tour einkaufen.
Marie ist jetzt mit dem Manager unterwegs um
den neuen Reifen aufziehen zu lassen. Morgen geht es dann in die letzte
Unterkunft, da haben wir dann 3 Übernachtungen und können ein bisschen
entspannen bevor es zurück nach Hause geht.
Das ist ja wirklich eine tolle und spannende Reise! Ich wünsche noch einen wunderschönen Resturlaub!
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